Die Historie von MishiPay reicht bis ins Jahr 2015 zurück, als Mustafa Khanwala und Tanvi Bhardwaj ihre Firma offiziell in London gründeten. Zu den Erstinvestoren gehörte mit American Express Ventures ein durchaus prominentes Unternehmen. Bis zum heutigen Tag hat MishiPay 5,4 Mio. Pfund eingeworben, das ist etwas mehr als 6,3 Mio. Euro. Die Grundidee von MishiPay ist seit den Anfangstagen gleich geblieben.
Der Kunde scannt direkt am Regal
Die Kundinnen und Kunden können mit MishiPay im Laden die Produkte direkt am Regal scannen und bezahlen. Sie müssen sich also weder an einer klassischen Kasse anstellen, noch eine SCO-Kasse nutzen. Eingesetzt werden keine speziellen Handscanner, sondern das Smartphone der Kunden. Eine Idee, die bereits frühzeitig einige Händler begeistert hat. So hat beispielsweise MediaMarkt-Saturn 2018 in seiner Flagship-Filiale in Hamburg mit dem System unter dem Namen “Saturn Pay” experimentiert.
Das kann MishiPay
Wie sich am Beispiel Saturn bereits zeigt, bietet MishiPay seine Lösung als Whitelabel an, d. h. der Händler ist stets als solcher erkennbar. Die Kundinnen und Kunden benötigen ein Smartphone mit (logisch) einer Kamera.
Softwareseitig unterstützt MishiPay:
- iOS
- Android
- WebApp
Will die Kundschaft also die nativen Apps nicht auf dem Smartphone installieren, ist das Scannen auch direkt im Browser des Handys möglich. Eine Besonderheit ist der Offline-Modus des Systems, der bei schlechter Konnektivität innerhalb des Stores greift.
Das System von MishiPay scannt jede aktuelle Form des Barcodes (EAN, UPC, QR) und damit jedes Produkt. Gescannt werden können auch die Codes von elektronischen Regaletiketten (Electronic Shelf Labels) sowie NFC-Tags.
Integriert wurden in das System bereits mehr als 10 verschiedene Bezahlverfahren. Am Ende erhält der Kunde auch eine digitale Quittung, die alle regulatorischen Angaben enthält.
Um den Kundinnen und Kunden einen Mehrwert zu bieten, können diese eigene Einkaufslisten pflegen. Zu den gescannten Produkten können Händler zusätzliche Informationen anbieten, die dann ebenfalls in der App dargestellt werden.
Unternehmen, die bereits eine App nutzen, steht dank eines SDK die Möglichkeit offen, die Funktionen von MishiPay zu integrieren, ohne eine zusätzliche App für das „Scan & Go“ anbieten zu müssen.
Neue Kunden und Partnerschaften für MishiPay
In diesem Jahr läuft es bisher für MishiPay ganz rund. Nachdem im vergangenen Jahr das SCO in den Stores von Muji in Großbritannien eingeführt wurde, ist nun Schweden dran.
Außerdem setzt Paradies Lagardère auf das System in seinen Shops an US-Flughäfen.
Ein weiterer Neukunde des Jahres ist Flying Tiger Copenhagen. Sportartikelunternehmen Decathlon hatte sich bereits im vergangenen Jahr für MishiPay entschieden.
Um in der Region D-A-CH stärker voranzukommen, wurde mit dem Full-Service-Integrator Instore Solutions eine Partnerschaft vereinbart. Das Unternehmen wird MishiPay damit mit in sein Lösungsportfolio aufnehmen.
SCO ist noch kein Mainstream
Die frisch geschlossenen Partnerschaften von MishiPay beeindrucken und zeigen auch, dass das Thema Self-Checkout durch die Pandemie an Fahrt aufnimmt. Kundinnen und Kunden schätzen die Möglichkeit, anderen Personen aus dem Weg zu gehen und kontaktlos zu bezahlen.
Das darf aber den Blick nicht in Hinblick auf den Anteil von SCO-Systemen am Gesamtmarkt verstellen. Die letzte Markterhebung der Initiative Self-Checkout aus dem Jahr 2019 zählte etwa 2.500 SCO-Kassensysteme in Deutschland. 235.000 konventionelle Kassensysteme standen dem gegenüber. Selbst wenn es exponentiellen Anstieg beim SCO gegeben haben sollte, steckt das Thema (noch) in einer Nische. Die technologisch aber deshalb nicht weniger wichtig ist.
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